Megatrend mit Zukunft: Nachhaltigkeit im Real Estate Investment Management
September 2010 - Gut, wenn man weiß, was die Zukunft bringt. Als künftigen „Megatrend“ identifizierte die Juli-Ausgabe des Harvard Business Manager das Thema Nachhaltigkeit, englisch Sustainability. Ein Trend, vergleichbar mit früheren wegweisenden Entwicklungen, wie dem Qualitätsmanagement in den 80er und der Informationstechnologie in den 90er Jahren. Und die Erfahrung zeigt auch hier: Wer zu spät einsteigt, den bestraft die Konkurrenz. Nur die richtige und rechtzeitige Reaktion auf Megatrends garantiert die Durchsetzung im Wettbewerb. „Wollen Immobilienfonds in der ersten Liga spielen, müssen sie sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen. Das kann sich langfristig entscheidend auf die Konkurrenzfähigkeit und die Absatzentwicklung auswirken“, sagt Ralph Siebald, Partner von ICME Management Consultants, die zu diesem Thema eng mit den Hamburger Nachhaltigkeitsspezialisten von atmosgrad° zusammenarbeiten. Die ansteigende Bedeutung im Real Estate Investment Management zeigt die aktuelle Umfrage der international agierenden Beratungsgesellschaft.
Grüner Bauen – Nachfrage übersteigt das Angebot
Im Rahmen der ICME-REIM-Studie 2010 wurden im deutschsprachigen Raum Geschäftsführer von Immobilien-Fonds-Anbietern sowie von Immobilien-Aktiengesellschaften zum Thema Nachhaltigkeit im Real Estate Investment Management befragt. Das Ergebnis ist eindeutig: 76 Prozent der Teilnehmer beantworteten die Frage nach der Bedeutung von Nachhaltigkeit für das Unternehmensmanagement mit „zunehmend“ beziehungsweise „stark zunehmend“. Hinsichtlich des Produktangebots – Stichwort Green-Building-Fonds – sind sogar 86 Prozent dieser Meinung. Trotz Wahrnehmung des Megatrends offenbart die Studie auch gravierende Informationslücken: Nur 28 Prozent der befragten Manager wissen, wie ein bestehendes Immobilienportfolio über ein methodisches Nachhaltigkeits-Upgrade eine „grüne“ Zertifizierung erhalten kann. Sprich zu Gebäuden mit geringer Umweltbelastung und hoher Energieeffizienz umgerüstet werden können. In der Realität übersteigt heute schon die Nachfrage an Immobilien mit „grüner“ Zertifizierung bei weitem das Angebot. Der zukünftig weiter ansteigende Bedarf zeigt sich auch in der ICME-Befragung: Mit deutlichem Abstand wird Immobilienfonds zur Nachhaltigkeit das höchste Absatzwachstum im institutionellen Geschäft zugeschrieben.
Als wenig sinnvoll hat sich auch das so genannte „Green Washing“ von Unternehmen erwiesen. „Rein imagetechnisch werden einzelne, nachhaltige Aspekte erfüllt, doch längst nicht alle notwendigen“, so Siebald. Deshalb fordern die ICME-Experten eine durchgängige und schlüssige Nachhaltigkeitsstrategie, die die Ziele des Unternehmens in „einzigartiger Weise“ widerspiegelt.
Grüne Blaupause – Nur integrierte Lösungen versprechen Erfolg.
In Zusammenarbeit mit dem spezialisierten Hamburger Beratungs- und Projektmanagement-unternehmen atmosgrad° entwickelten die Münchner Management Consultants von ICME eine einzigartige „grüne“ Beratungs- und Strategieleistung. Das Thema soll sich auf der gesamten Klaviatur des Real Estate Investment Managements wiederfinden. Das heißt – pyramidenartig aufgebaut – von der Corporate-Ebene, Investment- und Portfolioebene bis hin zur Objektebene. In der Pyramiden-Spitze, der Corporate-Ebene, stehen eben diese Marketingfragen und die Implementierung der individuellen Nachhaltigkeitsstrategie im Fokus. Da jedes Unternehmen einzigartig ist, wird dieses Konzept im Rahmen eines Workshops stringent auf die speziellen Bedürfnisse hin entwickelt. So können Eckpunkte des weiteren Vorgehens abgesteckt, „Quick-Wins“ wie Labels sofort angegangen und konkrete Maßnahmen unter Kosten-Nutzen-Aspekten eingeleitet werden.
Auf Investmentebene geben die ICME-Experten Input hinsichtlich der Konstruktion und Auflage eines „Green Building Fonds“, dessen positiver Marketingeffekt langfristig spürbar ist. Neben der Erarbeitung von Handbüchern und der Vermittlung von Entscheidungsgrundlagen zur Steuerung geht es auf der Portfolio-Stufe vor allem um das Potential, bestehende Immobilien „grün“ zu zertifizieren. Die ICME-REIM-Studie 2010 zeigt, dass hier ein besonders großer Beratungsbedarf besteht. Auf der Objektebene betrifft das neben der Formulierung von „grünen“ Mietverträgen auch die Einbringung der Nachhaltigkeit im Due-Diligence-Prozess.